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Herbstwanderung im Klumpertal

3. Okt. 2023

Trotz Baustellen und Umleitungen in Bayreuth, Pottenstein und Umgebung fanden wir letztlich erleichtert in großer Runde am Treffpunkt Parkplatz Schüttersmühle ein.

Nach der Begrüßung mit Blick auf das „Weihersbacher Männla“ wanderten wir an eindrucksvollen Kletter-Überhangfelsen vorbei, immer dem Weihers- oder Klumperbach folgend.



Das Klappern der 3 ehemaligen Mahlmühlen, der Schüttersmühle, der Mittelmühle sowie der nicht mehr existierenden Klumpermühle nennt man im Fränkischen „Klumpern“ - daher auch „Klumpertal“.

„Es klumpert die Mühle am rauschenden Bach“ … klipp, klapp …“

Wir versuchten uns an der ersten Strophe des deutschen Kinderliedes und entdeckten, dass es eigentlich keine wirkliche französische Entsprechung für das „klipp, klapp“ gibt ….



Einer Legende vom Mühlenpöbel aus der Mittelmühle hörten wir gespannt zu ….

 

„Wanderumleitung!“ …. Aufgrund von Teichsanierungsarbeiten im Klumpertal seit Mitte September wurden wir auch im Klumpertal umgeleitet …. Doch mittlerweile umleitungserprobt konnte uns dies nicht mehr erschüttern ….

Die ausgesprochen malerische Teichanlage mit schönen Felsen und Klumperquelle möge deshalb eine Anregung sein für private spätere Besuche …

Von der Klumpermühle selbst würde man nur wenige Mauerreste sehen.

Ist sie im 19. Jhd abgerissen worden, da sie nicht mehr rentabel war, oder wurde sie etwa vom Blitz getroffen – als Strafe für die Habsucht des Klumpermüllers?

Eindrucksvoll erklärte Peter Biermann die geologische Entstehung der fränkischen Schweiz vor etwa 200 Millionen Jahren, bei der sich während der Gebirgsauffaltung Gesteinsschichten hoben, andere wieder senkten, so dass ein fränkisches Bruchschollenland entstand. Daher gibt es im Klumpertal neben dem romantischen Talweg auch die unwegsameren höhenlinienangepassten Jägersteige. Dort muss es der Sage nach den Ausgang eines verschütteten Höhlenganges geben, der von der Teufelshöhle bis hierher reicht ….

Wir folgten dem romantischen zum Teil felsengesäumten Talweg Richtung Bronn bis hin zu einer Wiese, von der aus wir den Kirchturm der spätmittelalterlichen Jakobuskirche erblicken konnten.

 


Wir erfuhren, dass diese kleine Kirche auf dem fränkischen Jakobsweg ein einzigartiges Zackenportal hat aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.

Am Beispiel der dort besonders eindrucksvollen Felsenhöhlen erklärte Peter Biermann die Verkarstung der Fränkischen Schweiz, durch die sich diese Klüfte und Schächte überhaupt bilden konnten. Sogenannte „Wollsackgebilde“ ließen sich gut erkennen als riesige aufeinandergeschichtete und durch Verwitterung abgerundete Felsplatten. Aus Wasserhöhlen wurden Trockenhöhlen, vor denen sogar „Höhlenmenschen“ lebten.




Wie das „Weihersbacher Männla“ am Eingang zum Klumpertal tragen manche Felsen Namen: auf dem Rückweg liefen wir wieder an der „Schwarzen Frau“ vorbei, deren Geschichte wir bereits auf dem Hinweg erfahren haben, erstiegen den „Drachenfelsen“ und ruhten uns dann ein wenig im „Entenstein“ aus. Nach den schnatternden Gänsen der Mittelmühle freuten wir auf den wohlverdienten Ausklang in der Schüttersmühle

Bei Rilkes „Herbstgedicht“, vorgetragen von Peter Biermann, französisch - deutschen Gesprächen und leckerem Essen und Trinken ließen wir den Tag in geselliger Runde ausklingen.



 

Uta Schütze

 

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