Szenische Lesung von Günter Berger und Angela Danner im Evangelischen Zentrum
Es war eine kreative, oppulente und bisweilen abenteuerliche Entdeckungsreise, zu der Angela Danner und Prof. Dr. Günter Berger – oder sollte man sagen: Fürstin Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758) und Charles-Marie de la Condamine (1701-1774) – auf Einladung der Deutsch-Französischen Gesellschaft Bayreuth, des evangelischen Bildungswerkes Oberfranken-Mitte, des Historischen Vereins für Oberfranken und des Alexander von Humboldt Kulturforums ins Evangelischen Zentrum eingeladen hatten.
Bei der szenischen Lesung – die beiden traten in prachtvollem barocken Ornat an – ging es im Wesentlichen um die schillernden Reiseberichte der Markgräfin Friederike Sophie Wilhelmine von Preußen, „einer der bedeutendsten Frauengestalten des 18. Jahrhunderts“, wie die Bayerische Schlösserverwaltung sie umschreibt, und des weitgereisten Naturwissenschaftlers de la Condamine, nach dem sogar ein Mondkrater benannt wurde.
Wohin die Reise führen wird? Nach Italien, natürlich; aber eben auch in das Land, wo der Aberglaube blüht. Und nach Phantasia, das Reich der Mythen und Märchen, denn an diesem Abend, das sprach Günter Berger offen auf, ging es nicht etwa nur um Fakten, sondern auch um „Fake News“ Berger und Danner vermengten Dichtung und Wahrheit zu einem großen Ganzen. Was ihnen beispielsweise erlaubte, aus großen Namen früherer Jahrhunderte und Protagonisten der Neuzeit (Maradona, Ottmar Hörl) wundersame Geschichten zu spinnen.
Die Macher des Abends? Günter Berger, der von 1986 – 2012 als Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Bayreuth lehrte und forschte, und Angela Danner, Mitglied der Historischen Darstellergruppe Oberfranken eV, haben auch schon die Korrespondenz zwischen Wilhelmine von Bayreuth und Voltaire, die Berger in seinem 2023 erschienenen Buch „Apostel des Friedens“ veröffentlicht hat, vorgetragen. Während der Residenztage in Bayreuth und auf der Buchmesse in Leipzig.
Übrigens: Bei den Residenztagen 2025 in Bayreuth erlebt diese szenische Lesung eine Neuauflage. Gerne vormerken….